Gegen Ende des 8. Jahrhunderts wurden die Sachsen von den Franken erobert und in das Reich Karls des Großen eingegliedert. Nach dem Zerfall des Frankenreiches wurden die Sachsen wieder selbständig und erstarkten. Das Herzogtum Sachsen stellte im 10. Jahrhundert die deutschen Könige und Kaiser und der politische Mittelpunkt des Herzogtums wanderte in das nördliche Harzvorland. Den staufischen deutschen Königen war die Macht der Sachsen ein Dorn im Auge. Im 12. Jh wurden die sächsischen Herzöge geächtet und Sachsen wurde den brandenburgischen Askaniern übertragen. Sachsen zersplitterte in der Folge in viele Einzelterritorien, deren Großteil die Askanier (nunmehr Herzöge von Sachsen) wieder verloren. Kernland der Askanier blieb das Gebiet um Wittenberg, das nun "Sachsen-Wittenberg" genannt wurde. Eine besondere Bedeutung bekam das Herzogtum "Sachsen-Wittenberg", als damit die Kurwürde verbunden wurde (Goldene Bulle von 1356).
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Die Bewohner des Freistaates Sachsen sind eigentlich gar keine Sachsen.
Weil die "richtigen" Sachsen in Niedersachsen wohnen. Aber fangen wir am Anfang an:
Der germanische Stamm der Sachsen (abgeleitet wahrscheinlich vom einschneidigen Schwert, dem Sax) lebte im heutigen Holstein und im Norden des jetzigen Bundeslandes Niedersachsen.
Das jetzige Sachsen-Anhalt gehörte zum Reich der Thüringer und der spätere Freistaat Sachsen war von sorbischen Stämmen besiedelt.
Zu Beginn des 5. Jahrhunderts wanderte ein Teil der Sachsen, gemeinsam mit Angeln und Jüten, nach Britannien aus. Daran erinnern noch heute Landschaftsbezeichnungen wie Wessex (Westsachsen), Sussex (Südsachsen) und Essex (Ostsachsen).
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Die germanischen Stämme der Sachsen waren im niederdeutschen Gebiet zwischen Zuiderzee (heute IJsselmeer), dem Raum von der Weser bis zur Elbe sowie nördlich der Elbe in Holstein (bis zur Eider) heimisch.
Bis vor kurzem war die Ansicht vorherrschend, die Sachsen seien von ihren Ursitzen im heutigen Holstein seit dem 3. Jahrhundert nach Süden vorgedrungen, hätten dabei zahlreiche andere Stämme unterworfen und sie dem sächsischen Stammesbund einverleibt. Diese Vorstellung gilt heute als überholt. Die wichtigste Quelle, die von jenen Ursitzen berichtet, wird heute in diesem Punkt stark angezweifelt. Auch scheint der Sachsenname anfangs eher als Sammelbezeichnung der Römer für seefahrende Raubscharen gedient zu haben, unabhängig von deren Herkunft. Darüber hinaus war die Auffassung verbreitet, die Sachsen hätten ihr Gebiet nach der Eroberung des Thüringerreiches (um 531) durch die Franken bis zur Unstrut ausgedehnt. Dies gilt nach dem heutigen Kenntnisstand allerdings als sehr unwahrscheinlich. Die Ostgrenze des sächsischen Siedlungsgebietes dürfte lange Zeit am Harz gelegen haben.
In den darauffolgenden Jahrhunderten eroberten sächsische Stämme weite Teile Niederdeutschlands (heute Nordwestdeutschland und östliche Niederlande) und gliederten die dort lebenden germanischen Stämme ihrem Stammesverband ein, zuletzt im 6. und 7. Jahrhundert das Hamaland (heutiges Westmünsterland), das Land der Brukterer (heutiges Münsterland und nördliches Ruhrgebiet) und die Tubanten (heutige Twente, Provinz Overijssel). Später unterschied man drei bzw. vier Stammesgruppen. In Norddeutschland und den östlichen Niederlanden (Groningen, Drenthe, Overijssel, Achterhoek) haben die sich aus dem Altsächsischen entwickelten niedersächsischen Dialekte auch weiterhin ihr traditionelles Sprachgebiet.
Der Volks- und Stammesname wird von dem typischen Hiebmesser der Sachsen, dem Sax, abgeleitet. Dieser Zusammenhang spielt auch in der sächsischen Stammessage mehrfach eine Rolle. Eine direkte Beziehung zum Stammesnamen findet sich im Annolied aus dem späten
11. Jahrhundert: „von den mezzerin alsô wahsin, wurdin si geheizzin Sahsi“.
Aus einer Handschrift des endenden 8. Jahrhunderts, dem sogenannten sächsischen Taufgelöbnis sollte der Täufling einem Gott Saxnot neben den gemeingermanischen Göttern Wodan und Donar abschwören.[Bearbeitet am: 24/11/2011 von Godfrid]
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