Precut-Verfahren für lamellare Hornhaut-Transplantate
Datum: Mittwoch, dem 26. Mai 2010
Thema: Sachsen Infos


Ein fs-Laser Mikro-Keratom ermöglicht zukünftig, bereits vor der OP und unter Reinraumbedingungen planparallele, sehr dünne Keratoplastiken herzustellen. Das für Gewebebanken vielversprechende neue Verfahren wird am 6. Juni auf dem World Ophthalmology Congress 2010 in Berlin vorgestellt.

Allein in Deutschland sind jährlich etwa 8.000 Menschen auf die Transplantation einer Augenhornhaut angewiesen. Dieser hohe Bedarf an Spendergewebe kann von den Gewebebanken nicht ausreichend gedeckt werden. Vielen Patienten, denen mit Erkrankung des Hornhautendothels eine extreme Einschränkung ihres Sehvermögens bis hin zur Erblindung droht, kann daher erst nach mehrmonatiger Wartezeit mit einem geeigneten Transplantat geholfen werden.

Augenärzte der Medizinischen Hochschule Hannover erproben in einem aktuellen Kooperationsprojekt zwischen der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) und der Firma Rowiak ein präoperatives Verfahren, bei dem eine Lamelle exakter geometrischer Konfiguration aus den hinteren Schichten einer Spenderhornhaut gewonnen werden kann. Die Spender-Kornea steht der Gewebebank anschließend zur Gewinnung eines weiteren Transplantats zur Verfügung.

Bisher gibt es zur Transplantation hinterer Korneaschichten im Wesentlichen zwei Verfahren, die so genannte DSAEK (Descemet Stripping Automated Keratoplasty) und DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty). Bei der DSAEK-Methode wird während der OP eine ca. 100-150 Mikrometer starke Kornea-Lamelle mit Hilfe eines mechanischen Mikrokeratoms geschnitten. Dabei sind Abweichungen in der Dicke und der Konfiguration der Lamelle nicht zu vermeiden, was nicht selten zu einer postoperativen Änderung der Refraktion und zu einer vermehrten Ablösung der Lamelle führen kann.

Demgegenüber setzen die Hannoveraner Mediziner zum Schneiden der Spenderhornhaut auf den Einsatz eines Laser-Mikrokeratoms - und zwar bereits vor der OP im Labor und unter Reinraumbedingungen. Die Vorteile sind für den Leiter der Hornhautbank Hannover, Dr. Lutz Blomberg, enorm: "Bei diesem Precut-Verfahren gewinnen wir eine sehr hohe Sicherheit, ein wirklich planparalleles Transplantat herzustellen. Wir können die genaue Schnitttiefe bestimmen und haben die Möglichkeit einer Qualitätskontrolle nach der Lamellation", erläutert der Augenarzt. Die Reinraumbedingungen garantieren zudem keimfreie Transplantate, die direkt von den Gewebebanken hergestellt und ohne Qualitätsverlust an die OP-Teams verschickt werden können.

Möglich wird diese innovative Methode durch den Einsatz eines neuen Mikrokeratoms auf der Basis von Femtosekundenlaser-Technologie. Der vom Kooperationspartner Rowiak GmbH entwickelte "CorneaSurgeon" gestattet eine sehr präzise Schnitttiefe von weniger als 100 Mikrometern mit einer maximalen Abweichung von 5 Mikrometern.
Unterstützt durch integrierte Bildgebung in Form Optischer Kohärenztomografie (OCT), findet eine direkte Qualitätskontrolle im Schneideprozess statt. Somit entstehen optimal an den Bedarf der Patienten angepasste Schnittgeometrien.

Die Voraussetzungen für einen klinischen Einsatz der Methode wird spätestens Ende dieses Jahres, mit Fertigstellung eines geeigneten Reinraums, gegeben sein.

Die neuesten Ergebnisse zum Kornea-Projekt wird Dr. Lutz Blomberg am 6. Juni während des World Ophthalmology Congress 2010 präsentieren (Vortrag Nr. SU-75-07). Auf dem Gemeinschaftsstand der DGFG (Halle 12, Stand A/17) bietet sich während des Kongresses vom 4. bis 8. Juni die Möglichkeit, sich über den CorneaSurgeon zu informieren. Die Markteinführung ist, nach Angaben der Rowiak GmbH, für das kommende Jahr geplant.

Die Entwicklungskooperation zwischen der DGFG und der Rowiak GmbH wird mit Geldern aus der Stiftung Zukunfts- und Innovationsfonds Niedersachsen gefördert.

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Ansprechpartner der Rowiak GmbH:
Dr. Fabian Will
Leiter Entwicklung & Produktion
Tel.: 0511/277 29 53
E-Mail: fw@rowiak.de

Kontakt zu den Kooperationspartner:

Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH
Martin Börgel
Feodor-Lynen-Str. 21
30625 Hannover
Tel. +49 (511) 0511 563 559-30
Fax: +49 (511) 563 559-55
E-Mail: info@gewebenetzwerk.de

Wissenschaftliche Leitung:
Hornhautbank Hannover
Medizinische Hochschule Hannover
Dr. Lutz Blomberg
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Tel:+49 (511) 532 - 3800
Fax: +49 (511) 532 - 3050
E-Mail: LJBlomberg@aol.com
Die Rowiak GmbH entwickelt und produziert innovative Femtosekundenlaser-Instrumente für Life-Science-Anwendungen und Materialbearbeitung.
Das junge Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem Laser Zentrum Hannover e.V., einem der größten und renommiertesten Laserinstitute Deutschlands.
Rowiak GmbH
Prof. Dr. Holger Lubatschowski
Garbsener Landstr. 10
30419 Hannover
Tel. 0511 / 277 29 50

www.rowiak.de

Pressekontakt:
ACHILLES Kommunikation
Anja Nieselt-Achilles
Reinhäuser Str. 16
37130
Gleichen
achilles-kommunikation@online.de
0551/293 44 20
http://xing.com/profile/Anja_NieseltAchilles



Ein fs-Laser Mikro-Keratom ermöglicht zukünftig, bereits vor der OP und unter Reinraumbedingungen planparallele, sehr dünne Keratoplastiken herzustellen. Das für Gewebebanken vielversprechende neue Verfahren wird am 6. Juni auf dem World Ophthalmology Congress 2010 in Berlin vorgestellt.

Allein in Deutschland sind jährlich etwa 8.000 Menschen auf die Transplantation einer Augenhornhaut angewiesen. Dieser hohe Bedarf an Spendergewebe kann von den Gewebebanken nicht ausreichend gedeckt werden. Vielen Patienten, denen mit Erkrankung des Hornhautendothels eine extreme Einschränkung ihres Sehvermögens bis hin zur Erblindung droht, kann daher erst nach mehrmonatiger Wartezeit mit einem geeigneten Transplantat geholfen werden.

Augenärzte der Medizinischen Hochschule Hannover erproben in einem aktuellen Kooperationsprojekt zwischen der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) und der Firma Rowiak ein präoperatives Verfahren, bei dem eine Lamelle exakter geometrischer Konfiguration aus den hinteren Schichten einer Spenderhornhaut gewonnen werden kann. Die Spender-Kornea steht der Gewebebank anschließend zur Gewinnung eines weiteren Transplantats zur Verfügung.

Bisher gibt es zur Transplantation hinterer Korneaschichten im Wesentlichen zwei Verfahren, die so genannte DSAEK (Descemet Stripping Automated Keratoplasty) und DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty). Bei der DSAEK-Methode wird während der OP eine ca. 100-150 Mikrometer starke Kornea-Lamelle mit Hilfe eines mechanischen Mikrokeratoms geschnitten. Dabei sind Abweichungen in der Dicke und der Konfiguration der Lamelle nicht zu vermeiden, was nicht selten zu einer postoperativen Änderung der Refraktion und zu einer vermehrten Ablösung der Lamelle führen kann.

Demgegenüber setzen die Hannoveraner Mediziner zum Schneiden der Spenderhornhaut auf den Einsatz eines Laser-Mikrokeratoms - und zwar bereits vor der OP im Labor und unter Reinraumbedingungen. Die Vorteile sind für den Leiter der Hornhautbank Hannover, Dr. Lutz Blomberg, enorm: "Bei diesem Precut-Verfahren gewinnen wir eine sehr hohe Sicherheit, ein wirklich planparalleles Transplantat herzustellen. Wir können die genaue Schnitttiefe bestimmen und haben die Möglichkeit einer Qualitätskontrolle nach der Lamellation", erläutert der Augenarzt. Die Reinraumbedingungen garantieren zudem keimfreie Transplantate, die direkt von den Gewebebanken hergestellt und ohne Qualitätsverlust an die OP-Teams verschickt werden können.

Möglich wird diese innovative Methode durch den Einsatz eines neuen Mikrokeratoms auf der Basis von Femtosekundenlaser-Technologie. Der vom Kooperationspartner Rowiak GmbH entwickelte "CorneaSurgeon" gestattet eine sehr präzise Schnitttiefe von weniger als 100 Mikrometern mit einer maximalen Abweichung von 5 Mikrometern.
Unterstützt durch integrierte Bildgebung in Form Optischer Kohärenztomografie (OCT), findet eine direkte Qualitätskontrolle im Schneideprozess statt. Somit entstehen optimal an den Bedarf der Patienten angepasste Schnittgeometrien.

Die Voraussetzungen für einen klinischen Einsatz der Methode wird spätestens Ende dieses Jahres, mit Fertigstellung eines geeigneten Reinraums, gegeben sein.

Die neuesten Ergebnisse zum Kornea-Projekt wird Dr. Lutz Blomberg am 6. Juni während des World Ophthalmology Congress 2010 präsentieren (Vortrag Nr. SU-75-07). Auf dem Gemeinschaftsstand der DGFG (Halle 12, Stand A/17) bietet sich während des Kongresses vom 4. bis 8. Juni die Möglichkeit, sich über den CorneaSurgeon zu informieren. Die Markteinführung ist, nach Angaben der Rowiak GmbH, für das kommende Jahr geplant.

Die Entwicklungskooperation zwischen der DGFG und der Rowiak GmbH wird mit Geldern aus der Stiftung Zukunfts- und Innovationsfonds Niedersachsen gefördert.

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Dr. Fabian Will
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Das junge Unternehmen ist eine Ausgründung aus dem Laser Zentrum Hannover e.V., einem der größten und renommiertesten Laserinstitute Deutschlands.
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